Klara wurde als Tochter des Adligen Favarone di Offreduccio di Bernadino 1193 oder 1194 geboren. Durch das Vorbild des heiligen Franziskus, den sie im Dom zu Assisi hatte predigen hören, beeinflusst, verließ sie in der Nacht zum Palmsonntag 1212, dem 18./19. März 1212, ihr wohlhabendes, adliges Elternhaus und legte in der kleinen Kirche Portionkula das Gelübde eines Lebens nach den evangelischen Räten ab. Franziskus bekleidete sie „mit einem ärmlichen Gewand“ und schnitt ihr die Haare ab.
Klara widmete sich fortan der Nachfolge Christi in radikaler Armut. Franziskus brachte sie zunächst bei Benediktinerinnen unter. Ihre Schwester, die heilige Agnes von Assisi, folgte ihrem Beispiel nur sechzehn Tage später. Nachdem Franziskus die Kapelle von San Damiano wiederhergestellt und dort eine Unterkunft geschaffen hatte, siedelten Klara und ihre Schwester dorthin über, wo sich ihnen rasch andere Frauen anschlossen, darunter weitere Schwestern, Freundinnen, ihre Tante und ihre verwitwete Mutter.
Bis zu ihrem Tode blieb Klara in der Klausur des Klosters von San Damiano und lebte nach der von ihr 1216–1217 geschriebenen Ordensregel, die nach ihren Worten darin bestand, „einfach das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu beachten“. Bis zu ihrem Tod kämpfte sie um die kirchliche Anerkennung dieser Lebensform, um das „Privileg der Armut“. Der Papst war nämlich der Ansicht, dass die von Klara geschriebene Regel zu streng und daher nicht einzuhalten sei. Die Anerkennung der Ordensregel gewährte ihr Papst Innozenz IV erst am 9. August 1253, kurz vor ihrem Tod. Die Bulle Solet annuere wurde Klara am 10. August überbracht, am 11. August starb Klara.
Die sterblichen Überreste Klaras werden in der Krypta der Basilika Santa Chiara in Assisi verehrt.
Die Ordensregel der Klarissen war die erste Ordensregel der Geschichte, die eine Frau für Frauen geschrieben hatte. Die Regel ist für die damalige Zeit erstaunlich demokratisch – sie betont insbesondere die Eigenverantwortung jeder einzelnen Schwester. Viele Frauen in ganz Europa fühlten sich davon angesprochen, traten bei den Klarissen ein oder gründeten selbst Klarissenkonvente, so auch Agnes von Prag. Die Klarissen sind neben den Unbeschuhten Karmelitinnen der größte Frauenorden der katholischen Kirche.
Rund zwei Jahre nach ihrem Tode, am 15. August 1255, sprach Papst Alexander IV Klara von Assisi heilig. Papst Pius XII ernannte sie am 17. Februar 1958 in einem Apostolischen Schreiben zur Schutzpatronin des Fernsehens. Der Gedenktag der heiligen Klara in der katholischen und der anglikanischen Kirche und in einigen evangelischen Konfessionen ist der 11. August.
Franz von Assisi wurde 1181 oder 1182 in der umbrischen Stadt Assisi am Fuß des Monte Subasio geboren. Seine Eltern waren der wohlhabende Tuchhändler Pietro di Bernardone und dessen Frau Giovanna, genannt Pica. Eigentlich auf den Namen Giovanni (deutsch: Johannes) getauft, gab ihm sein Vater – der sich zum Zeitpunkt der Geburt auf einer Handelsreise in Frankreich befunden hatte – nach seiner Rückkehr den Rufnamen Francesco („kleiner Franzose“), ein in der Zeit nicht weit verbreiteter, aber nicht unbekannter Name.
Beim Gebet in San Damiano, etwa im Sommer 1206, sprach der – erst mit der Dreigefährtenlegende auftretenden und in der zweiten Lebensbeschreibung durch Celano aufgegriffenen – Überlieferung zufolge Christi Stimme vom Kreuz von San Damiano zu Franziskus:
„Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“
Auf diese Vision hin erbettelte er Baumaterial und begann nach Aussage seiner Biographen die kleine romanische Kirche eigenhändig wiederherzustellen. Später habe er in gleicher Weise San Pietro della Spina renoviert, eine heute nicht mehr vorhandene Kirche, sowie die etwa drei Kilometer von Assisi entfernte Kapelle Santa Maria degli Angeli, die unter dem Namen Portioncula bekannt ist.
Franziskus lebte nach dem Vorbild Jesu Christi. Diese Lebensweise zog gleichgesinnte Gefährten an, was zur Gründung der Minderen Brüder führte, deren Orden rasch wuchs. Trotz großer Widerstände während der ersten Jahre seines Wirkens wurde er von der katholischen Kirche schon zwei Jahre nach seinem Tode heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist in der römisch-katholischen, der alt-katholischen, der anglikanischen und einigen Evangelischen Kirchen am 4. Oktober, in der evangelischen Kirche in Deutschland der 3. Oktober.
Im Jahr 1209 ging Franz mit seinen ersten zwölf Gefährten – die Zahl hat er selbst oder sein Biograph wohl bewusst gewählt, um auf die zwölf Apostel anzuspielen – nach Rom, um von Papst Innozenz III die Bestätigung der Lebensweise ihrer kleinen Gemeinschaft zu erbitten. Diese war in der Zeit der Ketzerkriege nicht leicht zu erreichen, weil die Gründung von neuen Bewegungen in der Kurie mit äußerster Skepsis betrachtet wurde. Die erste Fassung der damals in Rom vorgelegten franziskanischen Regel (in der Literatur Regula primitiva oder Urregel genannt) ist verloren gegangen. Sie stellte vermutlich einen knappen und einfachen, aus Evangelienzitaten zusammengesetzten Leitfaden für ein Leben in Armut dar.
Das Kreuz von San Damiano oder Franziskuskreuz ist eine Kreuz-Ikone, vor dem der heilige Franz von Assisi den Auftrag vernahm, die Kirche von San Damiano wiederherzustellen. Das Kreuz aus San Damiano hängt heute in der Basilica di Santa Chiara in Assisi.
Beim Gebet in San Damiano, etwa im Jahr 1205, sprach der Überlieferung zufolge Christi Stimme vom Kreuz in San Damiano zu Franziskus:
„Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“
Auf diese Vision hin erbettelte er Baumaterial und begann nach Aussage seiner Biographen mit der eigenhändigen Wiederherstellung der kleinen romanischen Kirche.
Beschreibung
Das zirka zwei Meter hohe Holzkreuz wurde von einem unbekannten italienischen Meister des 11./12. Jahrhunderts im byzantinischen Stil gemalt.
Es gibt dreiunddreißig Figuren in der Kreuz-Ikone: zwei Christus-Figuren, eine Hand des Vaters, fünf Hauptfiguren, zwei kleinere Figuren, vierzehn Engel, zwei Unbekannte an seinen Händen, einen kleinen Jungen, sechs Unbekannte an der Unterseite des Kreuzes und einen Hahn. Es gibt dreiunddreißig Nagelköpfe entlang des Rahmens in den Muschelschalen und sieben um den Heiligenschein.
Am Fuße des Kreuzes sind die sechs Patrone Umbriens (Johannes, Michael, Rufinus, Johannes, Petrus, Paulus) abgebildet, die Jesus nachschauen, der zum Himmel emporgehoben wird. Neben Jesus unter dem Kreuze stehen Maria und Johannes. Auf der anderen Seite stehen Maria Magdalena, Maria Kleophae (Mutter des Jakobus) und der römische Hauptmann von Kafarnaum (Centurio), dessen Diener bzw. Sohn (auf der linken Schulter des Hauptmanns dargestellt) von Jesus geheilt wurde, woraufhin sich seine ganze Familie (mit drei Köpfen hinter ihm angedeutet) zum Glauben bekannte. Die Namen der fünf Hauptzeugen der Kreuzigung sind unter ihre Bilder geschrieben.
Der Querbalken symbolisiert das leere Grab Jesu. Unter den Armen des Gekreuzigten sind jeweils zwei Engel sichtbar, die sich am leeren Grab im Gespräch einander zuwenden und mit ihren Händen auf Jesus weisen. Links und rechts außen an Jesu Händen sieht man die zwei Frauen (Engel), die am Ostermorgen zum Grab gehen und nur das leere Grab finden. Die Engel verweisen auf den Auferstandenen.